Die Klaviatur des Lichts
Die Klaviatur des Lichts
Oder
Die Weite des Raumes

Roland Büchler, soviel zum Thema Wasser für heute, 2014, Acryl auf Leinwand , 80 x 100 cm, (c) Roland Büchler
Zu sehen ist eine abstrakte Bildkomposition in Blau. Farbaufträge von Blautönen, Weiß und Schwarz sind zu erkennen sowie zahllose Überarbeitungen, Vermischungen, Spachtelspuren. Aus den rhythmischen Spachtelspuren bilden sich horizontal feine leicht geschwungene, beruhigende Linien, zwischen denen sich die Farbtöne aneinanderreihen. Neben den so vielfältig sich bildenden Blautönen bringt der Hell-Dunkel-Kontrast zusätzlich Spannung in die Komposition. Besonders die vielen kleinen Flächen des Weißes beleben das Bild. Sie fügen sich in das Blau oder grenzen sich ab, ziehen sich teilweise als Linien horizontal durch das Bild oder dominieren in ihrem Ansatz. Die brillierende Wirkung der unregelmäßigen Wiederholungen von den Blautönen und dem Weiß lässt an Reflektionen denken. An die Klaviatur des Lichts.
Die Augen des Betrachters wandern über die Bildkomposition, nehmen die vielfältigen Abmischungen der Blautöne wahr, das Weiß in seinen zahlreichen kleinen Flächen, die quirlig wirkende Farboberfläche. Dann verharrt der Blick über der gesamten Bildfläche, mit leicht geschlossenen Lidern steht der Betrachter vor dem Bild und schon ändert sich die Wahrnehmung. Die Erinnerung an Lichtspiele auf dem Wasser entsteht. Auf einem unebenen Wasserspiegel wird weißes Licht scheinbar durch direkte und diffuse Reflektionen in verschiedene Richtungen gestreut. Aus dem Blau und dem Weiß werden funkelnde Lichtreflektionen auf dem Wasser. Erinnerungen an einen Blick auf eine leicht aufgeraute Wasseroberfläche bei Sonnenschein mit dieser opalisierenden Wirkung tauchen auf. Das Glitzern auf dem tiefblauen Wasser erinnert an Leichtigkeit, an eine Verspieltheit gleich einem Schmetterlingsflug, an die entspannende Wirkung des gelösten Schauens, des in sich Ruhens, an die Öffnung des Herzens, an die Weite des Raumes.
Danke Roland Büchler