Der unverwandte Blick
Der unverwandte Blick
oder
Leichtigkeit als Porträt
![Élisabeth Vigée-Lebrun /1755-1842), Selbstporträt, um 1790, Öl auf Leinwand, 100x81 cm, Uffizien Florenz, [Public domain] via Wikimedia Élisabeth Vigée-Lebrun /1755-1842), Selbstporträt, um 1790, Öl auf Leinwand, 100x81 cm, Uffizien Florenz, [Public domain] via Wikimedia Commons](https://i1.wp.com/musekunst.de/wp-content/uploads/2015/12/465px-Lebrun_Self-portrait.jpg?resize=233%2C300)
Élisabeth Vigée-Lebrun /1755-1842), Selbstporträt, um 1790, Öl auf Leinwand, 100×81 cm, Uffizien Florenz, [Public domain] via Wikimedia Commons
Und genau dieser Blick ist es, der einen als Betrachter verwirrt. Offen und charmant, aufmerksam und zugewandt. Dem Betrachter? Ist es wirklich ein Selbstporträt oder steht der Betrachter gerade Modell? Dieser direkte Blick der Künstlerin, der geöffnete Mund, der einen gerade so leicht in eine Plauderei zu verwickeln scheint. Diese vertrauenserweckende und einladende Haltung. Die anmutige Mimik der Künstlerin zeigt eine Leichtigkeit.
Das Gefühl des Modellsitzens erfasst einen als Betrachter. Diese graziöse Art der aufmerksamen Künstleraugen lenken dabei vom Stillhalten ab. Gleichzeitig wandern die Augen des Betrachters über die dargestellte Künstlerin bei der Arbeit. Es ist wie ein Wechselspiel der Beobachtung oder der Charme der Leichtigkeit. Eine Leichtigkeit, die von der Künstlerin ausgeht. Eine Leichtigkeit als Porträt.
Marie Louise Élisabeth Vigée-Lebrun war Porträtmalerin mit einer legendären Professionalität.